18. Back to the Roots

Heute geht es zurück nach Canada, vorbei an den Niagarafällen, über die Rainbow-Bridge. Auf dem Weg dorthin passieren wir wieder das riesige Wasserkraftwerk, dass der Natur die Schönheit nimmt. Schon vom Weiten sehen wir die Gischt des aufgewirbelten Wasser.

Die Rainbow-Brücke haben wir uns aus Erzählungen zunächst  romantisch vorgestellt. Doch es ist ein Beton-Werk mit mehrsprurigen Fahrbahnen. Mit dem Camper werden wir zu einer gesonderten Durchfahrt gebeten. Zum Glück müssen wir jedoch nicht wieder eine umständliche Prozedur über uns ergehen lassen. Ab hier dürfen wir jetzt auch wieder „rauchen“.

Wir wollen bei Tage die Wasserfälle von der kanadischen Seite aus betrachten. Doch zunächst haben wir die Schwierigkeit der Parkplatzsuche. Wir schlängeln uns durch Straßen mit Hotels, Casinos und Fressbuden. Endlich finden wir einen Schotterplatz, der natürlich abkassiert wird, aber dafür in guter Fußnähe liegt. Auf die Überlegung, warum man tatsächlich keinen Eintritt für die Betrachtung des Naturschauspiels verlangt, weiß der Jüngste die passende Antwort: „Was von Mutter Natur gemacht wurde, können sich Menschen nicht bezahlen lassen!“

Eine Stunde haben wir Zeit, um die Promenade entlang zu gehen und uns den hufeisenförmigen Abgründen zu nähern. Wie schon gestern Abend überrascht uns, mit welcher Sanftheit das Wasser hinabstürzt, leise und wie ein Vorhang läuft es über die runde Klippe.

Wir vermeiden – wie den ganzen Urlaub – bewusst irgendwelche Hotspots oder Touristenaktivitäten. Also keine Bootstour hier, auch keine Zipline oder Aussichtsturm.

Unseren Zwischenstopp machen wir heute in Hamilton am Strand und sammeln Seeglas und Steine zum Bemalen.

Die letzten 80 Kilometer sitze ich heute mal hinten bei dem Jüngsten und erfahre am letzten Tag, dass er seit 11 Tagen alle Trucker mit dem Zwei-Finger-Gruß am Cappi grüßt nachdem ihm dies zu Beginn ein Fahrer gezeigt habe. Cooler Typ!

Wir fahren heute bis 20 Kilometer vor der Mietstation von Cruise Canada auf einen naturbelassenen Campingplatz im Wald. Ein letztes Mal die Vorhänge zuziehen, sich in der kleinen Dusche erfrischen, in die Kojen kuscheln. Gemütlich war´s ja immer. Nur manchmal etwas kalt.

Der letzte Abend im Urlaub ist oft begleitet von einem komischen Gefühl. Einerseits möchte man ihn nochmal in vollen Zügen genießen, andererseits macht sich schon Aufbruchstimmung breit. Uns graut es ein bisschen vor dem morgigen langen Tag der Abreise. Hoffentlich wird die Naturerholung nicht gleich wieder durch Trubel überdeckt.

Licht aus!

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